Ängstliche Hunde – Hilfe durch Ernährung und Training

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Geduld und Ruhe…

…zwei wichtige Eigenschaften beim Training mit ängstlichen Hunden. Als Chester bei uns einzog, hatte er vor sehr vielen Dingen Angst. Stand „plötzlich“ ein Karton in der Küche, flüchtete er ins Wohnzimmer, in sein Körbchen/seine Höhle und hatte auch keine Intention, den Karton doch zu inspizieren. Dass Hunde diese Rückzugsorte haben, an denen sie sich absolut sicher fühlen, ist enorm wichtig. Ich habe für Chester so eine Höhle besorgt und mit ihm trainiert, dass er gerne darin liegt und schläft (!) bis er sie selbstständig als Rückzugsort aufsucht. Der Vorteil einer solchen Höhle ist, dass sie nicht von allen Seiten zugänglich ist. Für ängstliche Hunde ist dies oft wichtig, denn in einem offenen Körbchen könnten von allen Seiten Gefahren kommen. Unsere Türklingel zum Beispiel fand Chester nach seinem Einzug noch gruselig und ging sofort in seine sichere Höhle bis er merkte, dass keine Gefahr droht.

Die ersten zwei Wochen habe ich mit Chester ausschließlich auf unserem Grundstück und im Haus trainiert. Die darauffolgenden acht Wochen haben wir langsam den Radius erweitert. Man liest viel zu oft von in Panik entlaufenen Hunden, die vielleicht eine Woche beim neuen Halter waren und viel zu früh auf zu viele Gassiwege geführt wurde. Je nachdem, wie ängstlich der Hund ist, sollte auch länger im eingezäunten Garten/Haus trainiert werden. Doch zwei Wochen ist das Mindeste. Hat man keinen eigenen Garten, finden sich auch hier Wege 🙂

Die erste Situation auf einem unserer ersten etwas längeren Spazierrunden war eine große Wandergruppe. Chester sah sie, erstarrte und drückte sich an mich. Statt in Panik wegzulaufen. Das war super und die Geduld und die Zeit, die er hatte um Vertrauen in uns zu fassen, haben sich schon bezahlt gemacht.

Des weiteren habe ich bei seiner Ernährung darauf geachtet, dass er Nahrungsmittel mit einem hohen Tryptophangehalt bekommt, welches in Serotonin umgewandelt wird. Ängstliche Hunde geraten viel schneller in Stress als normal sozialisierte/an Umweltreize gewöhnte Hunde. Bei der Ernährung gibt es ein paar gute Möglichkeiten, den Serotoningehalt zu erhöhen, was dem ängstlichen Hund beim Training und Vertrauen fassen zu gute kommt. Sehr gerne erstelle ich dir einen entsprechenden Ernährungsplan für deinen ängstlichen Hund! Denn aus eigener Erfahrung weiß ich, wie hilfreich dies ist.

Ein halbes Jahr nach Chester zog dann Roxy ein, ebenfalls eine ängstliche Hündin. Anders als Chester zeigt sie sehr unterwürfiges Verhalten wenn man sie in einer für sie empfundenen Konfliktsituation direkt anspricht. In den ersten Tagen hat es gereicht, sie anzusehen; da hat sie sich ganz klein gemacht und unter sich gepischert. In den Videos ist zu sehen, wie schnell auch sie große Fortschritte gemacht hat. So ist aus dem Angsthund ein gechillter Muthund geworden. Mittlerweile nehme ich sie öfter zu Seminaren mit, bei denen sie entspannt unterm Tisch liegt. 🙂

Jeder Hund ist individuell und auch jede Angst ist individuell. Seit Juli lebt noch Ginger bei mir, die z.B. vor runterfallenden Pappdeckeln geflüchtet ist, aber sofort umdrehte und neugierig nachsah, was da grad passiert ist. Sie macht täglich Fortschritte und ist auch bald durch und durch ein Muthund.

Hier sind ein paar kurze Videos, was wir beim Garten-Training so gemacht haben. Ich bin definitiv kein Freund von Agility. Ich habe diese Geräte zum trainieren, dass die Hunde mir und meiner Körpersprache/Stimme vertrauen und dadurch auch Selbstvertrauen aufbauen. Es mag belanglos aussehen, doch diese kleinen Erfolge festigen das Vertrauen und lassen das Selbstbewusstsein wachsen.  🙂

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