Dass auf Hundeshows das Wohlergehen der Hunde für die Hundehalter nicht wichtig ist, ist bekannt. Da ich vor Kurzem einen Bericht über eine solche Show gesehen habe, beschäftigt mich dieses Thema wieder. Die Hunde werden behandelt wie Stofftiere, es ist furchtbar. Eine der Hunde-zur-Schau-Stellerinnen rasierte ihrem Hund die Vibrissen mit der Begründung, sie seien hässlich und der Hund braucht sie nicht. Ich sehe tagtäglich, wie vielfältig meine drei ihre Vibrissen bewegen und es tut einfach nur weh, solche ignoranten, dummen Aussagen zu hören.
Die Bilder sprechen für sich. Hinzu kommt, dass die Hunde während des Verun-Stylings so kurz angebunden sind, dass sie sich selber würgen würden, würden sie versuchen, sich ein wenig zu bewegen oder gar zu setzen. Absolut tierschutzwidrig, doch das interessiert niemanden bei diesen Veranstaltungen. Hauptsache, der Hund mit dem grotesken Styling, das Frauchen (selbst meist Ganzkörper-OP-bedürftig) verursacht hat, bekommt einen Preis und Frauchen einen Haufen Kohle….
Die armen Yorkshire, Malteser, Pekinesen, Afghanen, West-Highland, Fox und Airedale Terrier und – allen voran- die Pudel: Was müssen diese armen Hunde ausstehen, gepeitscht vom milden bis rasenden Irrsinn ihrer Besitzer und Züchter, geduldet und prämiert von Richtern und Ausstellungsleitern. Da wird gefönt, gewickelt und gewirbelt, gestrählt und geschnippelt, rasiert und geschmiert, gesprüht und garniert. Und gelogen und betrogen. Dieser kluge und freundliche Hund wird erbarmungslos zum Idioten frisiert, teils nackt, teils mit toupierten Pompons hier und nochwo. Nieren, After und Genital bleiben kahl. Gerade hier bräuchte der Hund Wärme. Ein grauenvoller Anblick. Eine Schande für alle mit dem Hund befassten Gremien und Verbände! Eine Tortur, diese tagelange, stets wiederholungsbedürftige Prozedur zur Herstellung einer Buchsbaumhecke von einem Hund…… prämiert wird hier kein Hund sondern sein Friseur – und Besitzer , die ihren Hund nicht verdient haben .
Was also bewirkt der Standard, was kann er verhindern? Er bewirkt nichts Gutes und verhindert nichts Böses und Blödes. Denn das, was beherzigt werden sollte, wenn es der Rasse guttäte, wird ignoriert. Auf das Unwichtige und Schädliche wird penibel geachtet. Das Überflüssige, Eitle gedulet wenn nicht sogar gefördert. Seltene Ausnahmen bestätigen die betrübliche Regel. (Gert Haucke „Hund aufs Herz“)
Wie geht es dem Hund dabei? Die Antwort ist klar, denke ich….